Mit welchen Gefühlen erlebt man seinen letzten offiziellen Arbeitstag? Ursula Beckenhusen, die immer gerne und viel gearbeitet hat, sagt nüchtern und ohne Selbstbeweihräucherung: „Es fällt mir nicht ganz so schwer, wie ich geglaubt habe“. Aber das hat auch einen guten Grund.
Denn da sich mit dem Ende der Friedhofsgärtnerei Beckenhusen an der Barmer Straße auch die Übernahme der Grabpflege durch die Gevelsberger Gärtnerei Wiegand verbindet, bleibt die agile „Uschi“ Beckenhusen weiterhin beruflich aktiv: „Herr Wiegand hat mich sehr unterstützt. Ich freue mich, dass ich als Minijobberin für ihn die Kundenberatung übernehmen und so weiterhin in Kontakt mit den Menschen bleiben werde!“
Zu den großen Stärken von Uschi Beckenhusen zählen neben ihrer Fachkompetenz ihre Persönlichkeit, ihr Fleiß, ihre Courage. Sie „kann“ mit Menschen. Mit dieser Frau war man als Kunde immer sofort im Gespräch, das sich im Handumdrehen zu einer Top-Beratung entwickelte. Für die gelernte Industriekauffrau sind Kunden geschätzte Menschen. Und denen wird das Bild immer vor Augen stehen, wie Frau Beckenhusen bei Wind und oft kaltem Wetter, meist in eine marineblaue Steppjacke gehüllt, in den Gewächshäusern und im Blumenladen unermüdlich in Aktion war.
Nach dem Tod ihres Mannes Horst vor vier Jahren war sie alleinverantwortlich für die Friedhofsgärtnerei, zu der natürlich auch Einkauf, Disposition u.v.m. gehörten.
Für ihre enorme Leistung, die Schwelm viel gegeben hat, bedankten sich jetzt Bürgermeister Stephan Langhard, Wirtschaftsförderer Oliver Kochs, Birgit Wrobbel als 2. Vorsitzende der Werbegemeinschaft Schwelm und Daniela Weithe als Geschäftsführerin für das Stadtmarketing bei der bekannten und beliebten Frau, die auch für Herz und Rückgrat bekannt ist und die neben der Arbeit noch als Lokalpolitikerin aktiv ist.
Es beruhigt sie sehr, dass mit der Gevelsberger Gärtnerei Wiegand ein renommierter Betrieb (gegründet 1959) die Pflege von rund 400 Gräbern auf dem städtischen Friedhof und dem der Evangelischen Kirchengemeinde Schwelm übernehmen wird.
Auch der Chef selbst – Rolf Wiegand - freut sich auf die neue Aufgabe – ein weiteres Standbein für die Wiegands, die, wie die Beckenhusens es waren, ein Familienbetrieb sind.
Rolf Wiegand übernahm den Betrieb von seinem Vater und freut sich, dass seine beiden Söhne dem Metier treu bleiben; der ältere Sohn Marius ist bereits Geschäftsführer, der jüngere Sohn Fabian Student für Landschaftsbau. Wiegands haben erfolgreich an Bundesgartenschauen teilgenommen, wo sie mit 1 x Gold und 2 x Silber (Gelsenkirchen, 1997) und drei Bronzemedaillen (Koblenz, 2011) ausgezeichnet wurden.
„Wir wünschen uns ein enges Verhältnis zu den Kunden in Schwelm“, so Rolf Wiegand, der gerne die Vorstellungen, Wünsche und Erwartungen von Angehörigen bei der Neu- bzw. Umgestaltung von Grabstätten einbeziehen möchte. Mit Blick auf die Schonung von Ressourcen und Nachhaltigkeit wirbt er aktiv für eine Pfandlösung für Bepflanzungspaletten, die nach der Nutzung für gewöhnlich viel Kunststoffmüll darstellen.
Schwelm, den 17. März 2025
