Ehemalige Turnhalle Schillerstraße: Entkernung hat begonnen - Abbruch erfolgt in wenigen Wochen

Nachdem die ehemalige Turnhalle Schillerstraße leergeräumt worden ist, hat nun die Entkernung des Gebäudes begonnen, also das Heraustrennen von Böden, Rohrleitungen u.a. Danach wird die Halle zurückgebaut: sprich: abgebrochen. Die gesamte Maßnahme wird voraussichtlich Ende Februar 2025 beendet sein, wie Thomas Striebeck (Ltg.) und Hochbau-Ingenieurin Sabine Roth vom Technischen Immobilienmanagement erläutern.

Dass sich aktuell etwas rund um das Gebäude tut, zeigt schon die Verlagerung von Behindertenparkplätzen auf die gegenüberliegende Straßenseite an. Im weiteren Verlauf wird die Baustelleneinrichtung vorwiegend auf dem Grundstück der Turnhalle und auf einem kleinen Teil der oberen Parkplätze vor dem Verwaltungsgebäude Moltkestraße 26 untergebracht werden, was die Parkmöglichkeiten für Mitarbeitende und Besucher vorübergehend nur wenig einschränkt. Für den Abbruch werden zwei Bäume unmittelbar am Gebäude gefällt werden müssen. 

Die Abbruch- und Entsorgungsfirma Bremer Sand-Handelsgesellschaft mbH hat geeignete Maßnahmen vorgesehen, um die Belastung durch Lärm und Staub gering zu halten. Die Stadt bittet die Bürgerinnen und Bürger um Verständnis.

Die Turnhalle Schillerstraße

Die Turnhalle Schillerstraße wurde 1894 in der damals üblichen Größe von 12 mal 21 Metern erbaut und diente Generationen von sportlichen Bürgerinnen und Bürgern. Im Ersten und ebenso im Zweiten Weltkrieg als Hilfslazarett genutzt, war das Gebäude nach dem Zweiten Weltkrieg lange Notunterkunft für Flüchtlinge. Um den Menschen damals wenigstens ein wenig Privatsphäre zu ermöglichen, wurde die Halle mit „Wänden“ aus Wolldecken unterteilt. 

1963 heißt es über die Erneuerung der Halle: „Die hygienischen Verhältnisse waren schon lange ungenügend. So mussten Halle und Nebenräume von Grund auf erneuert und teilweise vergrößert werden. Leider reichte der Platz nicht aus, um zwei Dusch- und Umkleideräume, wie heute verlangt, anzuordnen. Aber was geschaffen wurde, macht die Turnhalle, die sehr zentral gelegen ist, zu einer der beliebtesten der Stadt.“ Und weiter: „Die vorhandenen Fenster wurden durch Glasbausteinwände, die bis auf den Boden reichen, ersetzt. Der Geräteraum wurde vergrößert. Darüber, auf der ganzen Südseite, wurden Fenster in die Wand eingebrochen, um die Südsonne einzulassen. Das wird von allen Turnern begrüßt. Der alte Eingang an der Schillerstraße musste verschwinden, dafür entstand ein neuer auf der Parkseite. Der Vorplatz erhielt eine Teerdecke und wird durch eine Laterne beleuchtet.“

Mit Beginn der 2000er Jahre war die Bausubstanz endgültig verbraucht, der Sanierungsstau enorm und der wirtschaftliche Betrieb nicht mehr möglich, so dass die Stadt die Halle im Oktober 2011 endgültig schloss. 

Schwelm, den 7. Januar 2025

Nachdem die ehemalige Turnhalle Schillerstraße leergeräumt worden ist, hat nun die Entkernung des Gebäudes begonnen. Danach wird die Halle zurückgebaut: sprich: abgebrochen. Foto: Stadtverwaltung Schwelm / Heike Rudolph
Blick auf das dekorative Portal am Eingang der 1894 erbauten Turnhalle, die 2011 endgültig geschlossen wurde. Foto von noch vorliegenden Gebäudeplänen: Stadtverwaltung Schwelm / Sabine Roth