Mode ist nicht hauptsächlich ein Thema für Frauen; auch Männer schätzen beim Kauf von guter Garderobe eine breite Auswahl an Stoffen, Schnitten und Farben, in denen sie sich wohlfühlen. Außerdem sendet Mode eine Botschaft: Die Wahl der Kleidung trägt auch ein Stück weit die eigene Persönlichkeit in den öffentlichen Raum.
Immer auf der Höhe der Zeit ist Schwelms Herrenausstatter Uhlenkott, der in diesem Jahr 90 Jahre am Markt ist und lokal wie überregional sehr geschätzt wird.
„Unsere Kunden kommen natürlich aus Schwelm, aber ebenso aus Ennepetal, Breckerfeld, Gevelsberg und auch aus Wuppertal. Sie legen Wert auf eine große Auswahl und die Fachberatung“, schildern Frank und Antje Brüggendieck.
Angefangen hat die Geschichte von „Uhlenkott“ 1932, als der gelernte Textilkaufmann Willy Uhlenkott in der Bahnhofstraße in Schwelm ein Fachgeschäft für Herrenmode eröffnete.
„Zielstrebig“, so erzählt die Geschäftschronik, „kämpfte sich Willy Uhlenkott durch die Konsequenzen der Weltwirtschaftskrise und sein Kundenkreis wuchs. Das Familienunternehmen gewann an Reputation. Willy Uhlenkott fiel 1942 in Russland und das Geschäft wurde fortan von seiner Ehefrau Lotte geführt. Die Ausbombung im Jahr 1945 bedeutete nicht das Ende, sondern stellte vielmehr einen Neuanfang dar. 1948 zog das Unternehmen in die untere Bahnhofstraße“.
Mit Klaus Uhlenkott, an den sich viele ältere Schwelmerinnen und Schwelmer noch persönlich gut erinnern, stand die nächste Generation bereit: Er übernahm den elterlichen Betrieb 1953 und verlagerte das Geschäft in die Hauptstraße 44. Zusammen mit seiner Frau Tilly führte er als Mann vom Fach die Familientradition fort, hatte er sich doch bei einem Herrenausstatter in Wuppertal ausbilden lassen.
Der Kundenstamm wuchs und das Sortiment vergrößerte sich, so dass das Fachgeschäft 1965 in die Hauptstraße 80 umzog und sich dort vier Jahre später durch die Hinzunahme benachbarter Räumlichkeiten noch erweiterte.
„Es handelte sich damals um den Erstbezug an diesem Standort“, erinnert Klaus Uhlenkotts Tochter Antje Brüggendieck an die Zeit, als auch Schwelm mit Neubauten in der Innenstadt moderne Akzente setzte.
Sie und ihr Mann Frank verkörpern die dritte Generation des beliebten Familienfachgeschäftes. 1985 übernahm das junge Paar die Verantwortung für das Unternehmen „mit Freude und Leidenschaft“. Und das mögen die Kunden, die hier nicht nur stets moderne Herrenmode vorfinden, sondern auch auf perfekten Service vertrauen können und eine kompetente und individuelle Beratung erfahren – mehr Nähe zum Kunden geht kaum.
Zum Kauf ihrer Garderobe bringen nicht wenige Männer nach wie vor ihre Partnerin mit, auf deren geschultes Auge sie nicht verzichten mögen. Dennoch sind Männer keineswegs unsicher bei der Wahl ihrer Bekleidung. „Nicht wenige Jüngere“, so Frank Brüggendieck, „haben bereits ihren Stil ausgebildet und suchen uns mit klaren Vorstellungen auf, lassen sich dabei aber auch gerne fachlich beraten“.
„Uhlenkott“ bietet Männermode für alle Anlässe und führt natürlich die angesagten Marken. Auf der ersten Ebene des Ladenlokals findet „Mann“ Sportswear, Jeanshosen, kurze Hosen, Pullover, Kurz- und Langarmhemden, Poloshirts, Longsleeves, Unterwäsche, Socken, Schlafanzüge, Gürtel, Schals und vieles mehr.
Für den besonders schicken Auftritt bietet „Uhlenkott“ auf der zweiten Ebene des Geschäftes Anzüge, Hemden, Krawatten, Schleifen und Manschettenknöpfe für die Hochzeit, die Konfirmation oder das Büro. „Außerdem“, so Brüggendiecks, „zeigen wir gerne unsere Jacken und Mäntel für jede Jahreszeit“.
90 Jahre „Uhlenkott“: Zum Jubiläum dankten Bürgermeister Stephan Langhard und Wirtschaftsförderer Oliver Kochs Brüggendiecks für deren unternehmerische Leistung und hoben die Bedeutung dieses Schwelmer Männermode-Geschäftes für Jung und Alt für die Stadt selbst sowie für die Region hervor.
Das Erfolgsgeheimnis liegt sicher auch in der Authentizität der Inhaber: Ob als Schwelmer Geschäftsleute, die stets der Werbegemeinschaft verbunden sind, oder privat als Eltern zweier erwachsener Töchter und inzwischen auch stolze Großeltern: Antje und Frank Brüggendieck sind immer sie selbst geblieben, unverstellt, freundlich und sympathisch.
Schwelm, den 20. Dezember 2024